… fahre ich derzeit über diese Brücke und wieder zurück.
Jeden Tag bringe ich seit Schuljahresbeginn meine Kinder morgens in ihre Stralsunder Schule und hole sie mittags wieder ab. Manchmal fahre ich am Nachmittag noch einmal los, weil das Tochterkind später als ihr Bruder mit dem Zug nachkommt, es aber keinen Anschlussbus gibt.
Wir wohnen wunderschön auf "unserer" Insel, nicht wenige meiner Fotos entstanden rund ums Haus. Soweit man blicken kann sieht man Felder rundherum, jetzt ein wenig den Bodden und am Horizont einen Kirchturm. Im Frühjahr und im Herbst fliegen die Kraniche über uns zu ihren Schlafstätten, derzeit schnattern hunderte von Vögeln im großen Birnbaum der Nachbarin und lassen sich nicht stören.
Aber hier fährt kein Bus und die wenigen, die an der Hauptstraße vorn halten, fahren immer dann, wenn sie nicht in unseren Zeitplan passen. Und eine einzige Veränderung reicht(e), um die lange Zeit funktionierende Koordination aller Fahrten über den Haufen zu schmeißen. Außerdem wollen Kinder auch flügge werden, Freunde besuchen, wenn das Mamataxi gerade keine Bereitschaft hat. Und die Mama hat auch noch anderes zu tun als abenteuerlustige Kinder über die Insel zu fahren.
Was bleibt ist der Wechsel in dichter besiedelte Gegenden. Da mir die Bildung meiner Kinder sehr wichtig ist, wechseln wir in die Stadt vor der Brücke zu unserer Insel, in der es auch Gesamtschulen gibt.
Und so fahre ich morgens über diese Brücke runter von der Insel, streife so oft wie möglich vormittags durch Stralsund, schaue mich um, erkunde diese mir zwar bekannte, aber doch bisher mit anderem Blickwinkel gesehene Stadt, fotografiere Häuser, in denen Wohungen zu vermieten sind, besuche Hausverwaltungen, erkunde das Umfeld der Wohnungen, die ich nachts im Internet aufgestöbert habe, besichtige Wohnungen und versuche zu erspüren, wo wir uns wohlfühlen könnten.
Als Kontrast zum Landleben zieht es mich dabei immer wieder in die Altstadt, lasse ich da besonders aufmerksam meinen Blick schweifen.
Heute nehm ich Euch mit auf eine dieser Touren.
Spiegelungen






Mit jedem Tag wird sie mir vertrauter, diese Hansestadt. Ich merke, dass sich meine Suche langsam dem Ziel nähert, ich jetzt schon das andere Leben genießen kann.
Und ich freu mich über die gesparte Zeit, in der ich dann Ausflüge auf "meine alte Insel" machen kann ;-)