Gute Freunde sind einfach unersetzbar. Alles kommt anders und sie sind trotzdem da. So hatte ich nicht nur ein trockenes Plätzchen zum Schlafen und ein besseres Frühstück als das Müsli aus dem Gepäck, sondern konnte alles überflüssige aus meinen Packtaschen ablegen und mit kleinem Gepäck losradeln. Der Sonntag versprach wieder Sonne, zumindest teilweise.
Vom Süden Rostocks radelte ich los über Bad Doberan nach Heiligendamm. Die Strecke bis dahin führte ein ganzes Stück entlang der B 105, nicht gerade ein Traum, aber Ziel war ja der Ostseeradweg. Enttäuschend fand ich, dass ich von Bad Doberan bis Heiligendamm stellenweise direkt auf der Straße radeln musste, stellenweise zum Ausweichen einen Trampelpfad gesäumt von Brennnesseln hatte.
1. Eindruck: Ein eingezäuntes Hotel mit Schild am Gartentor, dass das Gelände zur eigenen Sicherheit videoüberwacht sei. Ich blieb freiwillig draußen.
2. Eindruck: Der Kinderstrand. Als Mama hätte ich dort feinen Sand und ein paar Spielgeräte erwartet, vielleicht noch eine Eisbude. Empfangen wurde ich mit Schildern und diversen Automaten, die meine Münzen in kleine Zettelchen umwandeln wollten.
Nur gut, dass ich kein Auto dabei hatte und mit meinem Rad schnell wieder weg sein konnte. Dafür hätte ich also 2,- € Kurtaxe zahlen sollen.
Hier wurden alte Erinnerungen wach an den Fotoclub aus Studententagen, umringt von begeisterten Eisenbahnfotografen. Also gut, ich schließe mich den Dampflokfotografen an. Die
Molli muss jetzt einfach auch mal auf's Bild.
Über die Strandpromenade kam ich leider
nicht, in Heiligendamm scheint sie nicht öffentlich zu sein. Naja,
dieser kurze Rückblick reichte mir auch und weg war ich.
Tschüss Du weiße Stadt am Meer, es gibt Orte, die besser zu mir passen.
Viel schöner fuhr es sich entlang der Küste, manchmal windgeschützt unterhalb der Dünen, oftmals aber auch auf der Deichkrone mit Blick zur Ostsee.
Die Windflüchter am Strand von
Börgerende hatte ich schon beim Strandspaziergang am Donnerstagabend bewundert. Fotos von diesem Abend gibt's am Samstag als Himmelbilder.
So langsam wurde aus der Dünenlandschaft mit Sandstrand eine Steilküste. Und der Wind peitschte das Meer auf. Beim nächsten Mal nehm ich das Brausen mit auf, dann gibt's auch was für die Ohren.
Nach Sonne sieht es hier nicht gerade aus. Aber ein (fast) leerer Strand im Sommer hat auch was.
Hier nähere ich mich inzwischen dem Gespensterwald von
Nienhagen. Diese Fotos zeig ich in einem extra Post.
An den Küstenorten an diesem Teil der Ostsee ist man recht schnell vorbei, die eigentlichen Orte verlaufen quer zur Küste in Richtung Binnenland.
Nach Nienhagen kommt wieder Wald, der
Radweg hält so viel Abstand zur Ostsee, dass man sie seltener sieht. Und an der Strandpromenade von Warnemünde galt meine Aufmerksamkeit mehr den vielen Menschen, um die ich mit dem Rad rumschieben musste ... tut mir leid, aber Fotos von Teepott und Leuchtturm gibt es bestimmt im Netz schon genug. Und das letzte Stück meiner Radtour führte neben der Schnellstraße entlang zurück in den Süden von Rostock, begleitet vom Regen, der mich zum Glück bis dahin verschont hatte.
Dafür gibt's jetzt noch ein Ratefoto. Mal sehen, wer weiß, welchen Samenstand ich hier erwischt habe:
Schön war's trotz aller Änderungen und Regenwolken, die fehlende Strecke hole ich später mal nach. Und bis dahin trainiere ich Sitzfleisch und Waden noch ein bisschen auf meiner Insel ;-)