Freitag, 18. Oktober 2013

Drei Walnüsse ...

   
     

... habe ich heute geschenkt bekommen. Keine Zaubernüsse wie die Haselnüsse vom Aschenbrödel, aber trotzdem leiten sie eine Geschichte ein.

Ach ja ... der eine oder andere wird jetzt den Kopf schütteln, denn eigentlich ist Packen angesagt, so viel wie möglich schaffen für das zweite große Räumwochenende, an dem alles umzieht, was zu groß für meinen Kofferraum ist und ab Montag für ein Wohnen mit Kindern in der neuen Wohnung notwendig ist. 
Bin ich bis heute nach Stralsund zum Aufbauen und Einräumen und Putzen fahren und abends zurück auf die Insel, so werde ich ab Montag vormittags auf die Insel fahren, um das zu sortieren und zu packen, was noch zu sortieren ist oder jetzt noch nicht wichtig war. 
    
Ich fühle mich gerade ein bisschen wie zwischen zwei Welten.
         
Ja ich bin heute ein bisschen sentimental, fühle ich mich wie in einer Zwischenwelt, eine Welt der Noch-ein-letztes-Mal's und Einmal-noch's, auf der Insel noch kein wirklicher Abschied und in der Stadt noch kein richtiges Angekommensein ... irgendwo dazwischen eben.

  
Trotzdem fühlt sich alles gut an ... das Leben ist im Fluß.
   
  
Mit dieser Stimmung war ich im Garten, wollte noch ein letztes Mal Wäsche in die Sonne hängen. Die Sonne scheint nach dem gestrigen Regentag ungetrübt, strahlend blauer Himmel leuchtet zwischen den gelben Blättern des Ahorns durch.
   
   
    
      
  
      
 Ein Grund, noch einmal zur Kamera zu greifen.
     
  
    
  
  
Und während ich unter dem Walnussbaum meiner Vermieter stehe, um seine Färbung zu fotografieren, wird mir seine Geschichte bewusst. Als wir vor acht Jahren hier einzogen, mussten wir den vorherigen Garten komplett beräumen. Dort war fast unbemerkt aus einer verlorenen Nuss ein Baum gewachsen. Wir wollten unseren kleinen Garten hier zum Spielen freihalten, unsere Vermieter planten schon lange den Kauf eines solchen Baumes ... alles klar.


Der Baum wuchs prächtig und jedes Jahr im Herbst schaute ich sehnsüchtig an seine Zweige und wartete darauf, ob er tragen würde. Ausgerechnet in diesem Jahr war es so weit. Waren es acht oder gar elf Walnüsse, die mein Sohn zählte ... ich hab's wieder vergessen. Meine Schalen zum Färben hab ich mir in der Zwischenzeit unter anderen Bäumen gesammelt.


          

   
 
Und nun stand ich heute wieder unter dem Baum, sah ein paar braune glitschige Schalenreste auf dem Boden 
... und am Baum hing ... noch eine einzige Nuss. 
   
   
   

   
  
Mein Blick zum Baum wurde beobachtet ... vielleicht wurden auch meine Gedanken erraten. Kurz darauf kam die Tochter meiner Vermieterin auf mich zu " Wir haben schon viele Walnüsse geerntet, die sind für dich, der Baum war doch von Euch" und drückte mir ...


  

   

 ... drei Walnüsse in die Hand.


Nachtrag:
Als wir in die jetzt alte Wohnung gezogen sind, war mein Sohn gerade ein Jahr alt. Da wir damals zur Geburt der Kinder leider keinen Baum gepflanzt haben, werde ich eine dieser Walnüsse in einen meiner Kräutertöpfe auf dem Balkon stecken. Mal sehen, ob das auch in dieser Baum-Generation klappt. Schließlich ist der Mutterbaum auch ein Wildling.



6 Kommentare:

  1. Wir haben im Garten einen Walnussbaum. :)
    Wünsche dir einen wunderschönen Abend.
    Viele liebe Grüsse Babs

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    1. Liebe Babs,

      ich beneide Dich ein ganz kleines bisschen darum. Ich finde, Walnussbäume sind irgendwie was besonderes, ich mag sie sehr.

      Nen lieben Gruß von Antje

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  2. Wie schön zur Abendruh solche Geschichten zu lesen... ganz, ganz schön..., könnte zu Rebekkas "Mein Freund der Baum" passen... ;-) Ganz lieben Gruß und besten Aufenthalt im "Zwischenreich" Ghislana

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  3. Das ist eine schöne Geschichte, hoffentlich keimen die Walnüsse, ich wünsche es dir!
    Liebe Grüße,
    Heidi

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  4. Liebe Antje,

    ich bin so selten zum Lesen gekommen. Ihr habt eine Wohnung. Toll! Alles Gute zum Umzug!
    Vor unserem Esszimmerfenster steht ein großer, alter Walnussbaum. Dort tummeln sich gerade Eichhörchen, Elstern, und Eichelhäher.

    Liebe Grüße
    und ein schönes Wochenende

    Nula

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  5. Servus Antje,
    ja, Walnussbäume sind wirklich etwas besonderes! Ich hätte auch gerne einen im Garten gehabt, aber da diese Bäume viel Platz brauchen, musste ich leider verzichten. Dennoch bekomme ich jedes Jahr ein schönes Säcklein dieser Köstlichkeit von einem meiner Brüder.
    Wünsche dir, das deine eingepflanzte Nuss auch austreibt!
    Schönes Wochenende,
    Luis

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Ich freu mich über jeden Kommentar, anonyme Kommentare musste ich allerdings abwählen.